Am Freitag 15.03 fand eine gemeinsame Wanderung der SG Letter 05 zum Schweineberg statt. Das gleichnamige Naturschutzgebiet „Schweineberg“ wurde 1947 ernannt und beherbergt auf einer Fläche von ca. 3,6 km² eine der größten zusammenhängenden Märzenbecher Vorkommen in Deutschland. Die Hauptblütezeit ist der März bis April. Allerdings halten sich die schönen Pflanzen nicht immer an die Wanderplanung und so verschiebt sich die Vegetationsperiode klimabedingt immer weiter in Richtung Februar. Nach der Blüte zieht sich die Pflanze in die Zwiebel zurück bis zum nächsten Frühjahr. Aber an diesem Tage hatten die Wanderer Glück und konnten sich an der vollen Blütenpracht erfreuen.
An einer Weggabelung stand ein Wegweiser „Maiglöckchenberg“. „Die Märzenbecher heißen richtig Frühlingsknotenblume und sind nicht mit den Maiglöckchen, sondern mit den Schneeglöckchen verwand“, erklärte Wanderleiter Josef Schefczyk an dieser Stelle.
Weiter ging der Weg durch einen lichten Buchenmischwald. Hier waren weitere Frühblüher wie Lerchensporn und Buschwindröschen zu entdecken. Frischer Bärlauch machte sich auch schon breit. An dem Weg lag auch ein altes Hügelgrab aus der Zeit um 800, aber viel war dort nicht zu sehen. An alten Steinbrüchen vorbei ging es nun bergabwärts zur „Heisenküche“, dort fand eine Einkehr zum Mittagessen statt.
Gut gestärkt wurde der Rückweg angetreten. Interessant wurde es auf dem Baumlehrpfad. Hier konnten viele alte Baumriesen bewundert werden, die so in unseren Wirtschaftswäldern nicht vorkommen. Hier erklärte Schefczyk an sehr alten Esskastanien den Unterschied zwischen Ess- und Rosskastanien. Nun wussten die Wanderer warum man Rosskastanien nicht essen kann aber dafür Wäsche waschen kann. Der Weg führte am „Grönninger Feld“ vorbei, einer alten Ansiedelung, die wüst gefallen war. Heute war nichts mehr von den ehemaligen Hofstellen zu erkennen.
Im Wald wurde ein alter Baumstumpf mit Pilzbefall entdeckt, es handelte sich um den „Zunderschwamm“. Aus diesem wurde früher mit viel handwerklichem Aufwand das „Trama“ hergestellt. Nicht ganz zufällig hatte Schefczyk ein Stück dabei und lies es durch die Hände der Wanderer gehen. Man nennt es auch „veganes Leder“, erklärte er. Eine andere wichtige Eigenschaft wird durch das Sprichwort „brennt wie Zunder“ beschrieben. Damit konnte man einmal angezündet eine lang anhaltende Glut über weite Strecken transportieren.
An einer weiteren Schautafel wurde erklärt, wie der Baumbestand auf dem Schweineberg durch forstwirtschaftliche Maßnahmen umgestaltet wurde. Weg von einem überwiegenden Nadelwald hin zu einem Laubmischwald. Kurz wurde erklärt, wie man eine Douglasie an seinen Zapfen erkennen kann.
Bald darauf erreichte die Gruppe den Startpunkt am Waldrand. Hier bedankten sich die Wanderer für diese schöne, 6,5 km lange Tour. Man verabschiedete sich und trat die Heimfahrt an.