SG Letter 05 auf Burgentour an der Mosel

Am Sonntag den 18.05. starteten 16 Wandersportler der SG zur lang ersehnten Wanderreise an die Mosel. Wanderleiter Josef Schefczyk hatte die Reise lange geplant und organisiert. Nachdem die DB die gebuchten Fahrten zweimal kündigte, gelang der Start von Letter dann pünktlich um 06:37 h. Nach einem Umstieg in Minden fing das Drama mit der Bahn an. Der planmäßige IC endete dann völlig unplanmäßig in Hamm. Von da an waren alle Teilnehmer damit beschäftigt, mit ihren Handys eine alternative Verbindung nach Kattenes (Mosel) zu finden. Letztlich war die Suche erfolgreich und die Gruppe erreichte pünktlich ihr Ziel. Das war wichtig, denn an diesem Tag war bereits eine erste Wandertour geplant.

Nach dem Check in im Hotel Langen war um 15:15 h Treffen zur ersten Wanderung. Zuerst musste die Moselbrücke überquert werden. Nach einem mäßigen Anstieg wurde Burg Thurant hoch über dem Ort Alken erreicht. Sonniges Wetter machte einen Besuch der Burg zum Vergnügen. Die Besonderheit dieser Burg bestand darin, dass es eine Doppelburg mit zwei Bergfrieden gab. Im Burghof gab es einen wunderschön anzusehenden Garten. Die Teilnehmer suchten sich hier einen Platz mit Aussicht und genossen ihren Kaffee und Kuchen. Nachdem die Burg erkundet war, ging es über einen schönen Aussichtspunkt weiter in den historischen Ort Alken. Der Abstieg erfolgte durch einen Weinberg an der alten Stadtmauer entlang. Am Fallertor, dem Haupttor der einstigen Stadtbefestigung von 1256, wurde ein Gruppenfoto gemacht. Durch den Ort wanderte die Gruppe zurück. Nach 7 km Wanderung am Anreisetag wartete ein leckeres Abendessen im Hotel.

Am 2. Tag der Reise stand die erste große Wanderung an. Einer der Traumpfade an der Mosel ist der Bergschluchtenpfad. Bei sonnigem Wetter startete die Gruppe um 09:00 h vom Hotel. Zunächst an der Mosel entlang über die Brücke nach Brodenbach. Hier befand sich der Einstieg in den Bergschluchtenpfad. Der Weg machte hier seinem Namen alle Ehre, es ging über Wurzeln und Felsen steil hinauf zum Aussichtspunkt „Teufelsley“. Am Wegesrand blühten viele Teufelskrallen, eine Art der Glockenblumen. Währen einer kurzen Pause konnte ein schöner Ausblick über das Moseltal gemacht werden. Nach weiterem Anstieg wurde auf dem Schafberg mit 368 m der Scheitelpunkt des Tages erreicht. Am Ortsrand von Nörtershausen wurde der Rucksack abgenommen und nach Anleitung des Wanderleiters wurden einige Lockerungsübungen absolviert. Jetzt endlich wurde auf dem Picknick Platz mit toller Aussicht die verdiente Pause eingelegt. Nach der Pause spazierte die Gruppe an der St. Antonius Kappele vorbei, hier erzählte Schefczyk die Geschichte ihrer Entstehung.

Durch den beschaulichen Ort erreichte die Gruppe bald wieder den Wald und stieg hinunter ins Brodenbachtal. Ein wildromantisches, naturüberlassenes Tal wurde durchwandert. Es gab eine alte Schieferhöhle und das berühmte Donnerloch zu bestaunen. Das war eine enge Schlucht mit kleinen Wasserfallkaskaden. An der hübschen „Grünen Mühle“ begann wieder ein steiler Aufstieg aus dem Tal. Oben angekommen versorgte der Wanderleiter die Teilnehmer mit neuer Energie in Form von Traubenzucker. Mit neuem Schwung wurde bald darauf das Tagesziel, die Ehrenburg erreicht. In dieser mittelalterlichen Burg wurde eine weitere Pause eingelegt und man konnte die Burg erkunden. Der Rückweg führte wieder in den Ort Brodenbach und an der Mosel entlang zurück nach Kattenes. Die sportliche Leistung an diesem Tag war über 6 Std. reine Gehzeit, eine Strecke von 22,5 km mit 755 hm. Das schmackhafte Abendessen an diesem Tag hatten sich alle wahrlich verdient.

Am 3. Tag der Reise stand eine Schiffstour nach Beilstein auf dem Programm. Nach anstrengendem Vortag sollte es heute etwas entspannter zugehen. Mit dem Zug ging es zuerst nach Cochem und dann aufs Schiff. Kurz nach einer Schleusung legte das Schiff an. Während des Spaziergangs durch die engen Gassen und über den Marktplatz wurde deutlich, warum der Ort „Dornröschen“ der Mosel genannt wird. Total romantisch und sehr hübsch anzusehen, Drehort für frühere Heimatfilme. Hoch über dem Ort stand Burg Metternich. Ein kleiner Anstieg wurde mit tollem Blick über den Ort und das Moseltal belohnt. Bei einer Einkehr im Burggarten erfrischten sich die Teilnehmer mit Kaffee und Kuchen oder kühlen Getränken. Anschließend konnte jeder nach Lust und Laune durch den Ort bummeln, ehe es am Nachmittag zurück nach Kattenes ging.

Am 4. Tag der Reise stand wieder ein sehr sportliches, ausdauerndes Wandern im Programmheft. Vom Hotel aus wanderte die Gruppe zuerst die berühmte 13 Mühlenstraße hinauf, um kurz in den Würzleysteig einzusteigen. Nach teilweise knackigem Anstieg wurde die Moselhochfläche erreicht. An einer Schutzhütte wurde kurz Pause gemacht, es gab schöne Ausblicke in das Moseltal.In einem kleinen Wäldchen mussten die Teilnehmer einige Stöcke suchen. Wenig später auf einer Wiese mussten die Teilnehmer damit ihre Geschicklichkeit beweisen, was viel Spaß machte.An der nächsten Weggabelung war ein Ziegenhirte mit seiner Herde unterwegs. Einige Teilnehmer bewiesen dabei mit mehr oder weniger Erfolg ihr Talent als Ziegenhirte. Kurz darauf wurde die kleine Siedlung Kergeshöfe mit ihrer schönen, über 200 Jahre alten Kapelle erreicht. In dieser schönen Siedlung mit zumeist aus Bruchsteinen gemauerten Häusern lebten ca. 40 Einwohner.

Es folgte ein langer Weg auf der Moselhochebene bis zum Schrumpfbachtal. Die Landschaft verwandelte sich jetzt und sah mit ihrem Tal fast wie ein Mittelgebirge aus. Das Tal wurde mit Ab- und Aufstieg durchwandert. Abermals wurde eine Hochfläche mit schönen Wiesen, auf denen Schafe weideten, erreicht. Am „Küppchen“, ein herrlich gelegener Rastplatz am Moselsteilhang wurde eine große Pause eingelegt. Von hier aus konnte man weite Blicke ins Moseltal schweifen lassen. Nachdem sich alle gestärkt hatten, führte die Tour an einem aufgelassenen Gehöft vorbei. Ein riesiger Wildrosenstock vor einer Bruchsteinscheune bildete den Hintergrund für ein schönes Gruppenfoto. Die letzte Etappe bis Burg Elzt war dann eher eine „Touristenautobahn“. Bald konnte man sie vom Weg aus sehen, Deutschlands schönste Burg. An der Burg teilte sich die Gruppe, einige besichtigten das Innere der Burg bei einer Führung, die anderen wanderten ein Stück weiter bis zur Einkehr „Ringelsteiner Mühle“. Später traf sich die Gruppe dort und setzte die Wanderung im Elzbachtal gemeinsam fort bis Moselkern. Der schöne alte Bahnhof, der unter Denkmalschutz steht, bildete den Rahmen für ein weiteres Gruppenfoto. Er wurde 1912 erbaut und zeugte von der damaligen Bedeutung der Bahn für den Ort. Mit der Bahn ging es dann zurück nach Kattenes.

Am 5. Tag gab es vormittags durch den Wanderleiter eine Informationsveranstaltung zum Thema Wandern. Josef Schefczyk erklärte die richtige Schnürung von Wanderschuhen, die Einstellung der Rucksackgurte und gab allgemeine Informationen zu Outdoorbekleidung. Am Mittag stand dann eine Weinbergführung mit dem Biowinzer Elmar Layendecker auf dem Programm. Unterwegs wurde viel Wissen zum Weinbau und zur Biozertifizierung vermittelt. Der Weg führte hinauf zum Ausoniusstein, einem Felssporn mit toller Aussicht hoch über dem Moseltal. Dann wurde der Rucksack ausgepackt und es gab ein rustikales Winzervesper auf dem Berg. Natürlich wurde auch Wein aus der Produktion von Leyendecker ausprobiert, ein schönes Erlebnis in der Natur. Danach führte der Weg durch den verschlafenen Ort Moselürsch wieder nach zurück. Ein leichter Schauer überraschte die Gruppe, der aber nur kurz währte, denn bald darauf strahlte wieder die Sonne. Der Abstieg erfolgte über die berühmte „Straße der 13 Mühlen“ nach Kattenes. In diesem engen Tal schlängelt sich mit 24 % Steigung eine der steilsten Straßen Deutschlands von Kattenes nach Moselürsch hoch. Dort standen 13 Wassermühlen, einige bereits verfallen. Die restaurierten darunter waren romantisch und wunderschön anzusehen.

Nach dem Abendessen setzte sich die Weinprobe beim Biowinzer fort. Zuerst wurde bei einer Kellerbesichtigung interessantes über die Weinlese und Verarbeitung des Weins durch Leyendecker erzählt. Auch die Schwierigkeit bei der Zertifizierung zum Biowein kam nicht zu kurz. Alle Fragen der Teilnehmer wurden ausführlich beantwortet. Anschließend setzte sich die Gruppe in der Winzerstube zusammen und probierte die restlichen Weine. Danach saß die Gruppe noch gemütlich zusammen und trank noch das eine oder andere Schlückchen. Zum Erstaunen der Gruppe sorgte eine Erzählung für blankes Entsetzen in den Reihen der Zuhörer. Gott sei Dank entpuppte sich die hanebüchene Geschichte als Märchen, das sehr authentisch von „Hacky“ und Josef vorgetragen wurde. Das anschließende Gelächter war groß. Zum Abschluss wurden noch ein paar Kisten Wein bestellt.

Am 6. Tag wurde die Heimreise angetreten. Trotz Verspätungen wurden alle Züge erreicht, sodass die Gruppe pünktlich ihr Ziel Letter erreichte. Eine tolle Woche mit Wanderungen in schöner Natur und viel guter Laune fand ihr Ende. Die Teilnehmer lobten die gute Organisation und bedankten sich mit einem „Trinkgeld“, das der Wanderleiter bereits am Vorabend in Wein umgetauscht hatte.

Bericht: Josef Schefczyk

Fotos: Rolf Hackbarth und Josef Schefczyk

 

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