Am 25. 08., morgens um 8 Uhr trafen sich 8 Wanderer der SG Letter 05 zu einer Wandertour. Diesmal hatte Wanderleiter Josef Schefczyk einen Klassiker der deutschen Wandergebiete ausgesucht, zur Heideblüte im Naturpark Lüneburger Heide. Nach gut einer Stunde Autofahrt erreichte die Gruppe den Wanderparkplatz in Undeloh. Die Sonne strahlte herrlich und wechselte sich mit vorüberziehenden Wolken bei angenehmen Temperaturen ab.
Zunächst ging es am Quellgebiet des Radenbach entlang und es zeigten sich erste große Heideflächen mit der typischen Besenheide und Wacholdergehölzen. Hier erklärte Schefczyk die Eigenschaften des Wacholders und die Verwendung der Früchte in der Küche als Gewürz und bei der Herstellung von hochprozentigen Alkoholspezialitäten wie Gin oder Genever. Was einige nicht wussten, dass die Früchte keine Beeren, sondern Zapfen sind, weil der Wacholder ein Nadelgehölz ist. Diese reifen in 2-3 Jahren zu weichen „Beeren“ heran.
Nachdem der Radenbach überquert wurde, ging es weiter auf dem Professor-Hermann-Maetzig-Wanderweg in Richtung Döhle. An der Brücke über die „Schmale Aue“ machte die Gruppe eine kurze Pause. In einen Findling am Ufer des Bachlaufs war symbolisch ein historisches Bewässerungssystem in den Stein eingemeißelt. Um die Ertragskraft der Futterweiden zu steigern, hatte man sich ein ausgeklügeltes Wasser-Verteilersystem ausgedacht. Somit war es möglich, die Anzahl des Weideviehs zu erhöhen. Die waldreichen Gebiete wurden abgeholzt, um weitere Weideflächen zu schaffen. Letztlich hat das auf den sandigen Böden zur Entstehung der Heideflächen geführt.
Von der Schmalen Aue aus wurde die „Döhler Heide“ durchquert, ein riesiges zusammenhängendes Heidegebiet. Um die Heidelandschaft zu erhalten, muss der Mensch nachhelfen. Pioniergehölze wie Kiefer oder Birke würden sich in kürzester Zeit breitmachen und die Kulturlandschaft Heide erobern. Deshalb werden die Flächen von Zeit zu Zeit „entkusselt“. So nennt man das Entfernen von Gehölzen und überalterter Besenheide. Die Brandrodung der Heide und natürlich auch die berühmten Heidschnucken tragen auch ihren Teil dazu bei, erklärte Schefczyk.
Nach einer kurzen, schattigen Waldpassage wurde der Totengrund erreicht. Am Rand des schönen Talkessels wurde eine längere Pause eingelegt. Der Name stammt vermutlich von „toter Grund“, was bedeutete, dass die Talsohle so trocken war, dass eine landwirtschaftliche Nutzung unmöglich war. Nach der Pause wurde der Totengrund umrundet und von einem schönen Ausblick konnte ein letzter Blick über den Talkessel geworfen werden, ehe es von dort weiter zum Ort Wilsede ging.
Von Wilsede aus, dem autofreien Zentrum der Lüneburger Heide wurde der Gipfelsturm auf den gleichnamigen Berg gestartet. Hier beglückwünschte der Wanderleiter alle Teilnehmer zum Erreichen des 0,169-Tausender Gipfel. Er ist mit 169 m der höchste Berg der Lüneburger Heide und ist während der letzten Eiszeit durch Gletschergeschiebe entstanden. Nachdem am Gipfelstein ein Gruppenfoto gemacht wurde, begannen der Abstieg und die Rückkehr zum Startpunkt in Undeloh. Zurück gab es wieder ausgedehnte Heideflächen zu sehen. Auch die Unterschiede zwischen Besen- und Glockenheide waren hier zu entdecken.
Nach einer kurzen Waldpassage erreichte die Gruppe den Wanderparkplatz in Undeloh. Dort gab es nach ca. 18,5 km Wanderstrecke und 5,5 Std. Gehzeit in einem Gasthof noch eine Schlusseinkehr. Die Wanderer bedankten sich beim Wanderleiter für diese schöne Tour und traten danach die Rückfahrt nach Letter an.
Bericht und Fotos: Schefczyk