Am Sonntag, 21.05.2023 fand bei schönstem Wanderwetter eine gemeinsame Wanderung der SG Letter 05 im Naturpark Steinhuder Meer statt. Die Wanderung im 42.600 ha großen Naturpark führte von Steinhude aus über die Rehburger Berge bis nach Bad Rehburg. An der Friedenseiche erzählte Wanderleiter Josef Schefczyk zuerst etwas über die Entstehung des 30 m² großen Steinhuder Meer und den Ort Steinhude selbst. Zu Beginn wanderte die Gruppe am Seeufer entlang bis zum Hagenburger Kanal. Deutlich konnte man von dort die Insel Wilhelmstein mit der Festung erkennen. Die Insel wurde im Auftrag von Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe ab 1761 innerhalb von 5 Jahren künstlich aufgeschüttet und ist heute die kleinste bewohnte Insel Deutschlands. Bald darauf wurde am Kanal entlang Schloss Hagenburg erreicht, dass 1369 als „Hagenborch“ erstmals urkundlich erwähnt wurde. Nach mehrfachen Umbau steht es heute im klassizistischen Baustil da. Lange Zeit war es Sommersitz des Hauses Schaumburg-Lippe. Heute ist es ein Auktionshaus im Privatbesitz. Durch die Schlossallee mit der schön blühenden Rhododendronallee wurde der Ort Hagenburg erreicht. Auf einer alten Bahntrasse erklärte Schefczyk warum der ehemals bedeutende Ort Hagenburg an Bedeutung verlor und Steinhude zunehmend gewann. Die 1898 in Betrieb genommene Steinhuder Meer-Bahn von Wunstorf nach Bad Rehburg ermöglichte Steinhude den Aufschwung. Auf der ehemaligen Bahntrasse wurde der Ort verlassen und durch den Wald bis Düdinghausen gewandert. Nach einer Pause ging es über den Düdinghäuser Berg, der erste 0,1 Tausender an diesem Tag nach Bergkirchen. Hier besichtigte die Gruppe die mittelalterliche St. Katharinen Kirche. Hier konnte man gut an den Fenstern die unterschiedlichen Baustile zwischen Romanik und Gotik erkennen. Die Kirche wird wegen ihrer Lage auch „Kirche mit Aussicht“ genannt. Davon konnten sich die Wanderer mit einem Blick über den Naturpark überzeugen. Im weiteren Verlauf wurde Wölpinghausen mit dem sehr schönen Matteschlösschen erreicht. Hier erzählte Schefczyk noch etwas über die wechselvolle Geschichte der von einem Arzt erbauten ehemaligen Kurklinik. Heute ist das Schlösschen liebevoll restauriert, im Privatbesitz. Im Wald der Rehburger Berge am Wilhelmsturm gab es noch ein Treffen mit Rapunzel. Hier wurde die 2. Pause des Tages eingelegt, bevor die Wanderer den ehemaligen Kurort Bad Rehburg erreichten. Der ehemalige Glanz des „Madeira des Nordens“ war verblichen. Von hier aus fuhr die Gruppe mit dem Bus nach Mardorf. Nach kurzer Wegstrecke wurde die Gruppe auf einen Anlegesteg geführt. Hier begann der maritime Teil des Tages, eine Bootsfahrt mit dem original “Auswanderer“ über das Meer zurück nach Steinhude. In einer Strandbar gab es noch eine Schlusseinkehr. Die Wanderleistung dieser schönen und abwechslungsreichen Tour betrug ca. 18 km. Die Wanderer bedankten sich, noch bevor die Heimfahrt mit Öffis erfolgte.